Kirchen um Neutrebbin

Evangelische Kirchengemeinde Neutrebbin Oderbruch

Kirche Sietzing

Die evangelische Kirchengemeinde Sietzing hielt sich ursprünglich zur Pfarre m Neulewin, wurde jedoch 1775 vom Pfarrer in Friedland betreut. Damals gab es im Ort lediglich eine "Stube zum Gottesdienst", in welcher der Friedländer Pfarrer "von Zeit zu Zeit gottesdienstliche Handlungen verrichtete". 1803 erbauten sich die Sietzinger Kolonisten anstelle der genannten "Stube" das noch heute stehende Fachwerk-Bethaus.

Kirche Sietzing

An den hohen Festtagen jedoch besuchten die Sietzinger die Gottesdienste in Friedland. Später kam Sietzing zur Pfarre Neutrebbin bis es durch Ministerialerlass vom 1. November 1866 zu einer selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben wurde. Schon 1873 wurde man der sieben Jahre früher begründeten Parochie Wuschewier zugewiesen. Nach Auflösung der Pfarrstelle im Jahre 1921 kam Sietzing dann zu Alttrebbin. Heute gehört die Gemeinde zum Pfarrbereich Neutrebbin. Der einfache Fachwerk-Betsaal erhielt 1883 einen Fachwerkturm, dessen Gefache mit Ziegeln ausgemauert und an den beiden oberen Teilen verbrettert sind. Die beiden Glocken tragen keinerlei Inschrift. Es handelt sich um zwei Stahlgussglocken vom "Bochumer Verein" aus dem Jahre 1883. Das Innere wird von einem schmucklosen Kanzelaltar bestimmt. Hinter dem Altar befindet sich - durch eine Glaswand abgetrennt - die so genannte Winterkirche. Rechts vom Altar steht die hölzerne Taufe. Sie ist achtseitig und marmoriert. Als Taufschale dient ein Oblatenteller.

An der Orgelempore hängt eine Gedenktafel für den Staatsminister Heinrich Graf von Itzenplitz (1799-1883), dem Begründer und Patron der Pfarre Sietzing. Auf anderen Tafeln stehen die Namen der in den Knegen von 1870/71 und 1914-18 gefallenen Sietzinger. Große Kriegsschäden hatte die Sietzinger Kirche nicht. In den 1950er Jahren wurde das Dach umgedeckt, 1988 dann gänzlich erneuert. Auch der Turm wurde in den 1980er Jahren durch die Kirchenhandwerker aus Bad Freienwalde saniert, ebenso die äußere Hülle. Bei diesen Bauarbeiten entfernte man leider das Fachwerk des Turmunterbaus und ersetzte es durch einen massiv gemauerten Unterbau. Schon in den 1950er Jahren musste in den Turm eine Leichenhalle eingebaut werden, weil der Sarg bei Beerdigungen nicht mehr in der Kirche oder zu Hause stehen sollte. In den 1990er Jahren ist die Kirche außen und innen farblich neu gestaltet worden, so dass sie, mitten in dem kreuzförmig angelegten Dorf stehend, einen freundlichen und einladenden Eindruck macht.